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Präsenztermine:
Ausgabe der Studienmaterialien
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Ausgangspunkt
Es gibt kaum einen Bereich im Privatleben, in Wirtschaft oder Gesellschaft, der nicht in erheblichem Umfang von Informatiksystemen beeinflußt wird. Ein relativ neuer, aber außerordentlich wichtiger Bereich der Informatik, der sich zugleich mit "Technikfolgen-Abschätzung" auseinandersetzt, wird durch das Teilgebiet "Informatik und Gesellschaft" erfaßt und behandelt nicht nur die Auswirkungen der Informatik auf gesellschaftliche Entwicklungen, sondern auch die informatischen Konsequenzen bei der Gestaltung von Informatiksystemen. Die Vermittlung von Inhalten aus diesem Bereich ist zwar einerseits in den Lehr- und Rahmenplänen der Schulinformatik aller Bundesländer verbindlich vorgeschrieben, Grundkenntnisse daher für alle Lehrer mit Informatik unverzichtbar, andererseits wird das Fachgebiet an kaum einer Hochschule qualifiziert vertreten. Auch in der Fortbildung spielt das Gebiet mangels qualifizierter Anbieter derzeit nur eine untergeordnete Rolle. Daher bestehen in der Aus- und Fortbildung erhebliche Defizite auf diesem Gebiet, die mit der geplanten Veranstaltung teilweise geschlossen werden sollen. Bundesweit wird auch mehr und mehr die Notwendigkeit erkannt, Studierende im Diplomstudium Informatik mit möglichen Auswirkungen ihrer späteren Tätigkeit auf gesellschaftliche Strukturen vertraut zu machen.
Zielgruppe
Die Veranstaltung "Informatik und Gesellschaft" (IuG) richtet sich zum einen an studierende Lehrer im 5. und 7. Semester im Weiterbildungsstudium Informatik. Zum anderen ist an die Fortbildung zu dem Thema in Zusammenarbeit mit dem Pädagogischen Landesinstitut Brandenburg gedacht. Teilnehmen können ferner Studenten im Diplomstudium sowie alle Interessierten.
Veranstalter
Dem Institut für Informatik ist es gelungen, die AG Informatik und Gesellschaft der Universität-Gesamthochschule Paderborn zu gewinnen, im WS98/99 eine Veranstaltung zum Thema an der Universität Potsdam anzubieten.
Veranstalter und Beteiligte:
Universität-GH Paderborn: Dipl.-Inf. Dieter Engbring, Prof. Dr.
Reinhard Keil-Slawik
Universität Potsdam: Prof. Dr. Andreas Schwill
Pädagogisches Landesinstitut Brandenburg: Dr. Götz Bieber
Umfang
2h Vorlesung und 2h Übung
Durchführung
Die Veranstaltung besteht aus vier verschiedenen teilweise miteinander verzahnten Komponenten:
Phase 0: Vorbereitungsphase.
Aufarbeitung und Bereitstellung der IuG-Materialien durch die AG Informatik
und Gesellschaft Paderborn.
Phase 1: Einarbeitungsphase (ca. 5 Wochen).
In dieser Phase werden den Teilnehmern Materialien in Form von Studienbriefen
oder Studieneinheiten zur Verfügung gestellt. Gedacht ist an fünf
Einheiten, die eine Einführung in die Problemstellung, Theorie, Arbeitsweise
etc. des Gebiets IuG liefern.
Phase 2: Seminar.
Hier folgt eine erste Lernerfolgskontrolle: In Form eines Seminars
oder Kolloquiums am Wochenende diskutieren die Veranstalter aus Paderborn
vor Ort noch einmal intensiv mit den Teilnehmern über den einführenden
Teil und stehen für die Klärung von Fragen zur Verfügung.
Zugleich beginnt die Überleitung zu Phase 3, in der die typischen
bzw. exemplarische Probleme, die im Gebiet IuG bearbeitet werden, vorgestellt
werden.
Phase 3: Bearbeitung exemplarischer Fragestellungen (ca. 3 Wochen).
Die Studierenden erhalten Materialien und Originalarbeiten zu den Bereichen
"Informatik und Militär", "sichere Softwaresysteme" und "sozialorientierte
Softwareentwicklung". Hinzu kommen Übungsaufgaben, in denen zum einen
das notwendige Fakten- und Orientierungswissen gefordert wird und zum anderen
auch Bezüge zu den Inhalten von Phase 1 hergestellt werden sollen.
Die Lösungen der Übungsaufgaben werden in das WWW-System Hyperwave
eingegeben und von den Paderborner Veranstaltern korrigiert und bewertet.
Phase 4: Kolloquium.
In diesem Kolloqium steht wiederum die Ergebnissicherung im Zentrum.
Ferner werden verschiedene bisher nicht behandelte Problembereiche der
Informatik vorgestellt, die auch Fragestellungen im Bereich IuG aufwerfen.
Aus diesen Bereichen wählen die Teilnehmer Projekte, die sie in der
folgenden Phase bearbeiten.
Phase 5: Projektbearbeitung.
In den Projekten soll zum einen untersucht werden, in wie weit die
in Phase 1 vermittelten Grundlagen für die Bearbeitung der verschiedenen
Problembereiche brauchbar ist, zum anderen sollen die Materialien zu den
Problemen (möglichst hypermedial in Hyperwave) aufbereitet werden.
Phase 6: Abschlußkolloqium.
In einem abschließenden Kolloquium werden die erstellten Materialien
präsentiert. Ziel ist die Erstellung einer hypermedialen Materialiensammlung
zu IuG, die zunächst nur den Teilnehmern, später auch allen Interessierten
zur Verfügung gestellt werden soll. Die Sammlung soll in der Ausbildung
an Schulen innerhalb des Informatikunterrichts und an Hochschulen im Diplomstudium
und den Lehramtsstudiengängen Informatik eingesetzt werden können.
Verwertung der Ergebnisse und zukünftige Planung
Die Materialien, die im Rahmen des Kurses erarbeitet werden, sowie die Konzeption der Veranstaltung sollen zukünftig in regelmäßig stattfindenden Veranstaltungen sowohl in der Ausbildung als auch in Fort- und Weiterbildung wiederverwendet und fester Bestandteil des Studienangebots im Erweiterungs-, Diplom- und den Lehramtsstudiengängen an der Universität Potsdam werden.
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