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Objektorientierte Programmierung im Anfangsunterricht

Muß das denn sein ?
Die innere Ursache

Die innere Ursache hat mittlerweile ihre Entstehungsphase beendet. Sie ist nicht durch das Fach Informatik determiniert, sondern durch die Weiterentwicklung der Programmierwerkzeuge.
Die klassische Programmierlehrsprache Pascal wird auch heute noch in vielen Schulen als Lehrsprache eingesetzt. In jüngster Zeit häufen sich Meldungen über Probleme dieser Sprache beim Einsatz auf Rechnersystemen mit INTEL Pentium II - Prozessoren.
Damit geht jede Informatik Fachschaft entweder in den Zustand des Update-Zwangs oder der Neuorientierung über. Bleibt die Schule der Lehrsprache Pascal treu und nutzt in Zukunft Delphi? Oder soll es Obereon sein, eine visualisierte Basicvariante oder ... ?
Egal wie die Entscheidung der Fachschaft ausfallen mag, die innere Ursache ist allgegenwärtig, denn bei den aktuellen Sprachen handelt es sich um objektorientierte Sprachen. Damit ist die Entscheidung für eine zukünftige Vermittlung der objektorientierten Programmierung bereits durch die geistigen Väter in der Softwarebranche vorweggenommen worden.
Und Sofie würde auch hier sagen, daß die Komponenten in Delphi eigentlich nichts anderes darstellen als die Legobausteine. Das heißt, die äußere und innere Ursache wird mittelfristig den Weg zur Verwendung von objektorientierten Programmierwerkzeugen in der Schule ebnen.

Die Fachschaften werden sich in ihren Beratungen folgende Fragen stellen:
(Die Reihenfolge ist dabei nicht relevant.)

   1. Ab welcher Jahrgangsstufe erscheint der Einstieg in die objektorientierte Programmierung sinnvoll?
       - Die Inhalte setzen gefestigte Erfahrungen in der induktiven als auch deduktiven Problemlösung voraus.
       - Lösungswege erfolgen oft nur noch auf der ikonischen und symbolischen Ebene.
       - Demzufolge wäre der Anfangsunterricht in der Sekundarstufe II einzuordnen
       - Doch vielleicht wird es einmal ein schustufenübergreifendes Programmiertool geben (Lego Creator),
          wo altersgerecht das "Objekt" eine tragende Rolle einnimmt.

 2. Welche Unterrichtsmittel bzw. Lehrbücher sind dafür auf dem Markt im Angebot? 
          Wenige:
                Lehrbuch von Cornelsen
                Lehrbuch von Klett

   3. Welche pädagogischen Erfahrungen gibt es bundes-, europa- oder gar weltweit mit objektorientierten Sprachen?
       Wenige.

   4. Welche Programmierumgebung ist zu empfehlen?
        - Alle Sprachen mit objektorientiertem Sprachansatz
        - Die materiellen - technischen Voraussetzungen an der Schule sollten bedacht werden.
        - Welche Programmiersprachen sind in der Sekundarstufe I verwendet worden?
        - Ein Modewort ist zur Zeit "plattformübergreifend".

   5. Ermöglicht der Brandenburger Rahmenplan den Einsatz objektorientierter Sprachen?
        Ja.

   6. Wenn schon OOP, dann richtig und zwar fächerübergreifend bzw. fächerverbindend, aber wie ?
        - Die Erlangung der allgemeinen Hochschulreife bedingt diese Lernansätze, die jedoch selten durch
           inhaltlich abgestimmte Rahmenpläne realisiert werden können.
        - In die  zukünftige Ausbildungsordnung für die Sekundarstufe II werden die Beschlüsse der KMK
          eingearbeitet.
        - Man vergleiche die Anregungen über Fortbildungen z.B. vom 22.02. bis 24.02.1999 im PLIB Ludwigsfelde
          (da geht es jedoch nicht um OOP, aber um fächerübergreifende Themen).

   7. Überfordern wir damit unsere Schülerinnen und Schüler?
       Eine Häufung von Defiziten bei allgemeinen Fähigkeiten und Fertigkeiten im mathematisch-naturwissenschaftlichen Aufgabenfeld und dann noch OOP ?

   8. Lenkt uns dieser heutige visualisierte Überbau der Programmiersprachen nicht vom eigentlichen Ziel ab?
       Ja.

   9. Wie bekommen wir die unterschiedlichen Anfangsniveaus im Anfangsunterricht in den Griff?
       - Die Anzahl der Schülerinnen und Schüler mit OOP-Erfahrung ist zur Zeit noch äußerst gering.
       - Die Gruppe beginnt aus dieser Sicht mit einem gleichen Ausgangsniveau.

10. Muß man heute Kenntnisse über Programmiersprachen in der Schule erlangen, da in der Berufswelt fast nur Standardsoftware eingesetzt wird ?

11. Ist nun Informatik die vierte Kulturtechnik ?
      - Ja, aber man muss es erst mal erkennen.
      - Es gab schon einmal eine industrielle Revolution, die zweite steht der ersten in nichts nach. Sie ist nur virtueller!


These:
Der Anteil der praktischen Informatik wird mittelfristig einen viel geringeren Stellenwert im Informatikunterricht einnehmen. Es wird vielmehr um die Darstellung der Komplexität dieser Wissenschaft und den Wechselwirkungen mit anderen Wissenschaftsdisziplinen gehen.

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Benutzer: gast • Besitzer: seminar • Zuletzt geändert am: